Lahti Historic Rally 2008

Wir haben es geschafft, wenn auch mit etwas Glück, aber Glück gehört dazu. Nach dem der Porsche die ersten 4 WP`s unbeschadet überstanden hat, bis auf Wassereinbruch in Folge Sintflutartigen Regens, folgte das wo mit wohl keiner rechnete: Kurz nach dem Start zur WP 5 hatten wir keinen Vortrieb mehr. Wir stellten den Porsche in einer Einfahrt ab und entfernten das rechte Hinterrad. Wolfgang sah das Malheur: Es fehlten zwei Schrauben der Antriebswelle und die restlichen beiden Schrauben hatten sich soweit gelöst das keine Verbindung mehr bestand. Naja, hier konnten wir ohne Werkzeug und Ersatzschrauben nichts ausrichten, also Service angerufen, das Problem geschildert und gewartet bis das Serviceteam bei uns eintraf. Peter machte sich sogleich an die Arbeit und nach etwas Gefummel schaffte er es zwei der vier Schrauben fest zu ziehen, denn zu allem Übel waren die anderen beiden zu lang, zwei mussten erstmal reichen. Wir fuhren langsam Richtung Start, denn die WP war bereits beendet, und dann zum Serviceplatz nach Lahti. Hier verständigte Wolfgang die Rallyeleitung, dass wir am nächsten Tag wieder Starten würden. 

Peter sägte inzwischen Kurzerhand die vorhandenen Schrauben ab und befestigte somit die Antriebswelle wieder Vorschriftsmäßig mit 4 Schrauben. Jetzt konnten wir ins Parc Fermè, mussten aber am nächsten Morgen schon um 6:30 Uhr wieder da sein, weil die Technischen Kommissare den Porsche noch kontrollieren wollten. Wer nicht kam waren die TK´s. Um 7:56 Uhr ging es dann für uns auf die zweite Schleife. Aufgrund der beiden nicht gefahrenen WP´s des Vortags bekamen wir 120 Sekunden plus die Zeiten des schlechtesten Fahrzeugs in unserer Gruppe als Strafzeit, womit wir auf über 3 Minuten kamen. Da aber das Stratosteam Brink / Böhkamp schon auf der WP 4 mit einem technischen Problem stehen blieb, das aber behoben werden konnte, so das auch sie am nächsten Tag weiter fahren konnten, handelten sich noch mal eine Minute mehr Strafzeit ein. Das dritte Fahrzeug ein Porsche aus Italien führte jetzt mit 3,06 Minuten vor uns und mit 4,06 Minuten vor Brink / Böhkamp die Klasse an. Die Aufholjagd konnte beginnen, in der WP 7 nahmen wir dem führenden über 1 ½ Minuten ab, so konnte es weitergehen. Auch in den folgenden WP´s waren wir schneller, so das wir nach der WP 9 die Führung in der Klasse übernahmen und nicht mehr abgaben. Ein Erlebnis gibt es noch zu berichten. Wir hielten an der Zeitkontrolle am Ende der WP 10 um auf der Bordkarte die Zeit eintragen zu lassen, fuhren wieder los und trauten unseren Ohren nicht, aus dem Heckbereich des Porsches kam ein nicht gerade Vertrauenerweckendes Geräusch. Ach du Sch…… nicht wieder die Antriebswelle. Wolfgang stoppte sofort, ich stieg aus und sah das wir hinten rechts einen Platten hatten, na Gott sei Dank. Wir wechselten den Reifen und sagten uns, zum Glück ist das nicht in der Prüfung passiert. Auch das Stratosteam konnte die Aufholjagd erfolgreich umsetzen und fuhr noch auf den zweiten Platz in der Klasse vor.

Wir können uns nur dem Satz von Lothar Bökamp anschließen:

Finnland war Klasse! Finnland heißt Schotter! Finnland heißt Kuppen! Finnland heißt “vergiss alles, was Du bisher über das Rallyefahren wusstest…”!