Walter Gromöller Motorsportler des Jahres des ADAC OWL

In seiner langen Laufbahn konnte Walter Gromöller schon viele Siege einfahren.

Jetzt ist noch ein weiterer dazugekommen, den der 63-Jährige allerdings nicht direkt auf der Rennstrecke errungen hat: Im Rahmen der zweieinhalbstündigen Marathon-Matinee des ADAC Ostwestfalen mit einer Flut von Ehrungen wurde der Gütersloher zum Rallye-Sportler des Jahres 2022 gekürt. In Abwesenheit von Bürgermeister und Landrat, die sich entschuldigen ließen. Ein wenig Wertschätzung der Politiker hätten sich die Motorsportler bei dieser Veranstaltung gewünscht. Man war sich einig, dass auf den Sport ohnehin schwere Zeiten zukommen.

Foto: Uwe Caspar

Sichtlich gerührt nahm Gromöller den großen Pokal entgegen. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, zumal ich im vergangenen Jahr keine Ergebnisse von meinen Wettbewerben eingereicht hatte“, freute sich die heimische Rallye-Legende riesig über die für ihn völlig überraschende Auszeichnung. Wie bei der Oscar-Verleihung gab es drei Nominierte, die Wahl fiel schließlich auf den selbstständigen Gütersloher KFZ-Meister.

 

So endete für ihn die Saison doch noch erfreulich – trotz eines Unfalls mit seinem Opel Ascona (Baujahr 1977): Bei einem Wertungsrennen kam der Wagen ins Schleudern und überschlug sich zweimal. Gromöller kam zum Glück ohne Blessuren davon: „Hätten Bäume an der Strecke gestanden, wäre das für mich nicht so glimpflich ausgegangen. Das ist mein erster Überschlag überhaupt gewesen.“ Der Crash, den er auf zu weiche Reifen zurückführte, brachte ihn wahrscheinlich um den Titelgewinn bei der Deutschen Rallye-Meisterschaft in der Classic-Wertung. Mit Platz zwei zeigt sich der Rallye-Routinier auch sehr zufrieden. Den demolierten Opel-Oldie hat Walter Gromöller inzwischen repariert und will mit dem Oldie nun wieder angreifen. Mit einem neuen Beifahrer: Linus Noll soll den Altmeister unterstützen, doch nicht bei jedem Start.

Denn Noll (26) ist auch der Co-Pilot von Pascal Fölling (25). Das Nachwuchsduo des MSC Gütersloh stand im A2-Forum ebenfalls auf dem Siegerpodest. In einem Citroen DS3 R1 (125 PS) brausten der Mechatroniker (Pascal) und der Kaufmann auf Platz eins. „Wir waren immer gut vorbereitet, haben auch für unsere Fitness viel getan“, war für Linus Noll nicht zuletzt die körperliche Verfassung ein Grund für die sieben Siege in acht Läufen. Auch ihr Vereinskollege Mike Melzer, Sportlicher Leiter im MSC, blickt auf eine ganz starke Rallye-Saison mit seinem Suzuki Swift Sport zurück Er sagt stolz: „Mit acht Klassensiegen habe ich den Vogel abgeschossen.“ Melzer und sein Partner Marcel Stauch wollen sich nun auch bei der bevorstehenden Europa-Rallye bewähren, es geht schon im Februar mit einem Kräftemessen auf Mallorca los.

Text: Uwe Caspar / Neue Westfälische