Ganze Familie im Motorsportfieber

Oldtimerrallyes, glänzender Chrom und auf Hochglanz polierte historische Fahrzeuge – dies und der Motorsport im Allgemeinen, lassen die Herzen Heinz Lükes und seiner Söhne Richard und Marc höher schlagen. Deshalb war für sie und alle anderen Teilnehmer die Freude an der Teilnahme der 81. Int. ADAC Westfalen-Lippe-Fahrt groß. Mit 75 weiteren Teams nahmen sie in der sportlichen Wertungsklasse teil. Sie haben die 200 Kilometer lange Strecke ohne Zwischenfälle bewältigt. In der Gesamtwertung belegte Heinz Lüke mit seinem Sohn Marc einen guten 13. Platz, Sohn Richard mit Marvin Pollmeier kamen auf Platz 7.

In der sportlichen Wertungsklasse haben Heinz und Marc Lüke mit dem Mercedes 280 S, Baujahr 1969, einen guten 13. Platz belegt.

Schon als Jugendlicher war Heinz Lüke von alten Fahrzeugen „mächtig begeistert“ und ist seitdem Mitglied im MSC Schloß Holte. „Das ist für mich als geborener Holter ein Muss, das ist doch Heimat und gehört dazu.“ Heute sind Heinz Lüke und die drei jungen Männer zusätzlich im Motorsportclub Gütersloh, um sich regelmäßig mit Gleichgesinnten zu treffen und auszutauschen. „In diesem Verein sind alle miteinander verbunden, die Ahnung von Autos und vom Schrauben haben“, sagt Richard Lüke. Mit der Technik bei Fahrzeugen und insbesondere bei Oldtimern sei das immer so eine Sache. Gerade bei der letzten Rallye quer durch das Lipperland habe man deutlich gespürt, welche rasante Entwicklung die Technik in den letzten Jahrzehnten hingelegt hat. „Viele, die sich nicht regelmäßig damit auseinandersetzen, wissen gar nicht, dass eine Klimaanlage oder eine Heizung bei alten Fahrzeugen längst nicht zum Standard gehören. Da waren wir heilfroh, dass wir bei den Wetterkapriolen, die sich bei der Rallye boten, beides hatten“, sagt Heinz Lüke.

Ebenso weiß Fahrzeugingenieur Marc Lüke die guten Kontakte über den MSC Gütersloh zu schätzen. „Ohne diese Beziehungen geht bei der Suche nach Ersatzteilen oder Experten nichts. Nur über intensive Kommunikation findet man, was man sucht. Es gibt immer jemanden, der jemanden kennt, der möglicherweise etwas rumliegen haben könnte.“

Überhaupt sei die Oldtimerszene eine vom Zusammenhalt geprägte, „echt tolle Gemeinschaft, die eine sehr große Hilfsbereitschaft auszeichnet und in der es glücklicherweise kein ausgeprägtes Konkurrenzdenken gibt, sondern man noch ein wirkliches und schönes Miteinander erlebt“, sagt Heinz Lüke.

Mit seinem Freund Marvin Pollmeier (rechts) fährt Richard Lüke Bestzeitenrennen. Oldtimer sind dagegen entspannend.

Bereits seit der Schulzeit sind Richard Lüke und Marvin Pollmeier „beste Freunde“ und teilen das Hobby Motorsport. Zumeist fahren sie dabei zusammen Bestzeitrallyes. Die Teilnahme an einer Oldtimerrallye sei „gerne gesehener Ausgleich“.

„Als mein Bruder und ich den Führerschein gerade in der Tasche hatten, hat Papa uns angeboten, an einer Auto-Rallye teilzunehmen. Und schon war es passiert und wir steckten mitten drin im Motorsport-Fieber“, sagt Richard Lüke. So kam auch Marvin Pollmeier, er ist von Beruf Bankkaufmann, auf den Geschmack. Richard Lüke und Marvin Pollmeier haben im Jahr 2018 bei der ADAC-Oldtimer-Rallye Westfalen-Lippe den Gesamtsieg eingefahren. „Da waren wir mit dem olivgrünen MG B Leyland von Marvin unterwegs, mit dem wir eigentlich an der diesjährigen Oldtimer-Rallye teilnehmen wollten. Jedoch hat uns die Elektronik des Fahrzeugs im Stich gelassen. Kurzfristig hat mein Vater uns seinen Mercedes geliehen, der erst dieses Jahr startberechtigt wurde.“

„Wenn die Söhne das gleiche Hobby haben, hat man bei Treffen mit der Familie immer intensive Gespräche und kann die Begeisterung teilen. Das ist klasse“, sagt Heinz Lüke.

Fotos und Text: Manuela Fortmeier