Der Name Cimbern Rallye sagt nicht vielen Rallyefans etwas, eher schon der Name Wiking Rallye. Nun, die Cimbern ist der Nachfolger des ehemaligen DRM-Laufs Wiking Rallye – nur benutzen darf man den Namen Wiking Rallye nicht mehr, da sich ein Verein die Namensrechte hat sichern lassen. Also dann eben „Cimbern Rallye“ mit dem Zusatz „in Deutschland ganz oben“.
Start und Ziel der Veranstaltung ist der Ort Satrup/Mittelangeln. Auch diese Ortsnamen sind nur eingefleischten Rallyefans bekannt. Sagt man jedoch „in der Nähe von Schleswig“, ist man geografisch schon fast da.
Prädikate hat die Veranstaltung reichlich: Autoplus Dansk Super Rallye, R2 Super Rally Cup, Danmarksmesterskabet i. Rally, ADAC Automobil-Rallye Meisterschaft Schleswig-Holstein, ADAC-Niedersachsen/Sachsen-Anhalt Rallyemeisterschaft und noch so zwei drei andere Prädikate – wie Retro Rallye Serie Nord.
Letztendlich gehen 88 Teams bei den „Schnellen“ an den Start und 8 Teams bei den Retros darunter drei Teams des MSC Gütersloh: Oberteicher/Windt, Lutz/Hoffmann und Klußmann/Putsch. Da von den 88 „Schnellen“ 72 Teams aus Dänemark kommen, sagt man nicht ganz zu Unrecht: Lauf zur Dänischen Meisterschaft mit deutscher Beteiligung.
Die Landschaft in Angeln ist sehr hügelig mit vielen Kuppen hinter denen sich nicht einsehbare Kurven befinden. Eine sehr anspruchsvolle Gegend in der man fast alle Straßen als WP benutzen kann. Für deutsche Verhältnisse sehr ungewöhnlich, aber eine Vorgabe für die dänische Meisterschaft: Videos der Wertungsprüfungen werden vorab im Internet veröffentlicht.
Anwohner und Gemeinden haben wohl auch kein Problem mit Rallyes. Unglaublich ist die Begeisterung und das Interesse an der Strecke. Krönender Abschluss der Veranstaltung ist ein Rundkurs in Süderbrarup, einer kleinen Gemeinde mit etwa 5000 Einwohnern.
Eine tolle Veranstaltung – bis auf die Auswertung, die in dänischen Händen liegt. Die Eigenarten der Zeitmessung bei den Retros war bei den Dänen wohl unbekannt (wie der Veranstalter später in einem Schreiben an die Teilnehmer zugibt) und so kam es zum Chaos. In einem ersten Aushang, der lange auf sich warten ließ, wurden nur 3 von 7 WPs gewertet und 5 von 8 Teams sollten in Wertung sein. Nach vielen Tagen gab es dann eine offizielle Gesamtwertung. Da war dann sechs Teams in Wertung und plötzlich ein Team Sieger, das im Aushang unter „n.i.W.“ aufgeführt war.
Dieses Chaos bei der Zeitnahme hat den ADAC OWL, das offizielle Organisationsbüro der ADAC Retro-Rallye-Serie Region Nord, dazu bewogen die Veranstaltung nicht für eine Wertung in der Retro-Rallye-Serie Region Nord zu berücksichtigen.
Sollte sich das Problem der Zeitnahme lösen lassen, ist die Cimbern Retro Rallye aber auf jeden Fall eine Reise wert!