ADAC Retro-Rallye Serien

Die ADAC Retro-Rallye wird als ADAC-Clubsport-Disziplin bundesweit in zwei regionalen Meisterschaften ausgefahren: 
Region Nord mit Retro-Rallyes in den ADAC Regionalclubs Hansa, Hessen-Thüringen, Niedersachsen-Sachsen-Anhalt, Ostwestfalen-Lippe, Schleswig-Holstein und Weser-Ems.
Region Süd mit Retro-Rallyes in den ADAC Regionalclubs Hessen-Thüringen, Mittelrhein, Pfalz, Saarland und Württemberg.
Hinzu kommt der Retro Rally Cup dessen Wertungsläufe im Bereich des ADAC Hessen Thüringen stattfinden. Dieser Cup wird von den eingeschriebenen Veranstaltern ausgeschrieben und getragen.

Motorsport Arena Oschersleben

Zur Retro Rallye Serie Nord zählen in diesem Jahr 14 Veranstaltungen. Den Anfang machte am ersten Märzwochenende die ACW-Arena Retro Rallye des AC Wolfenbüttel, die in der Motorsport Arena Oschersleben stattfand. Bei dieser Veranstaltung, die drei Läufe umfasst, werden für Fahrer und Beifahrer Punkte nach dem Modus „Best of Two“ vergeben. Es zählt also nur die bessere Platzierung aus Lauf 1 am Samstagnachmittag und aus Lauf 2 am Sonntagvormittag . Der Lauf 3 am Sonntagnachmittag zählt nicht zur Retro Rallye Serie Nord. Insgesamt waren 21 Teams am Start.
Drei Teams des MSC Gütersloh hatten sich zur Saisoneröffnung nach Oschersleben begeben: Peter Rogalski / Reiner Glasewald, Wolfgang Rosteck / Stefanie Fritzensmeier und Martin Oberteicher / Ulli Windt.
Die Vorjahressieger Rogalski/Glasewald konnten sich von Lauf zu Lauf steigern: Platz 3, Platz 2, Platz 1 und Gesamtsieg in der Wertung aller 3 Läufe. Eine super Leistung zu Saisonbeginn. Herzlichen Glückwunsch!
Neben Wolfgang Rosteck hatte Stefanie Fritzensmeier als Co Platz genommen. Steffi, sonst auf dem heißen Sitz in der Bestzeitszene zu Hause, war erst ein wenig skeptisch, löste dann aber die ihr unbekannte Aufgabe mit Bravour: Platz 7, dann Platz 5 und nochmals Platz 7.
Martin und Ulli beendeten mit Sorgenfalten im Gesicht den ersten Lauf. Zwar lagen sie nach den gestoppten Zeiten auf Platz 10 – aber da war noch die Sache mit dem gelben Vorankündigungsschild! Das Reglement sagt: Ein Anhalten zwischen dem Zielvorankündigungsschild (Gelb) und dem Zielschild (Rot) wird mit 60 Sekunden Strafzeit belegt. Sie waren ein wenig an dem gelben Schild vorbei gefahren, so etwa 50 cm. Das wurde vom Schiedsgericht gnadenlos als Verstoß gewertet – wie bei drei anderen Teams auch. Da bei den Retros Sekundenbruchteile über eine gute Platzierung entscheiden, sind 60 Sekunden Strafe schon ein ordentlicher Schlag ins Kontor. Also nur Platz 18! Im zweiten Lauf wurde in respektvollem Abstand vor Gelb gewartet und man verbesserte sich auf Platz 7.

Werra-Meißner Retro Rallye

Die Werra-Meißner Rallye wird von der gleichnamigen Veranstaltergemeinschaft durchgeführt. Das Rallyezentrum befand sich in Sontra, mitten in Deutschland im Dreieck zwischen Kassel, Fulda und Eisenach nahe der hessisch-thüringischen Landesgrenze.
Insgesamt 25 Teams begaben sich auf 119 km lange Strecke mit 38 km Wertungsprüfungen verteilt auf 3 WPs, die in zwei Schleifen gefahren wurden.
Die größte Herausforderung war das wechselhafte Wetter. Die ersten Prüfungen konnten noch im Trockenen absolviert werden, danach zogen Regenschauer und Orkanböen über die Strecke hinweg. Die WP 6 musste wegen eines heftigen Gewittersturms sogar abgesagt werden. Bei diesem widrigen Wetter keine leichte Aufgabe für die Teilnehmer.
Vier Teams des MSC Gütersloh waren am Start und beendeten die Rallye mit folgenden Platzierungen:
9. Rosteck / Kramer 1,85 sec
20. Fölling / Sieg 3,25
21. Bursian / Hagemann 3,64
22. Sunderkötter, Noel / Sunderkötter, Reinhard 4,63

3. ADAC Retro Rallye „Buten un’ Binnen“ (BuBi)

Die Rallye BuBi ist untrennbar mit dem IVG-Gelände verbunden. Auf dem 12 Quadrat-Kilometer großen Gelände befand sich im Dritten Reich eine der größten Rüstungsbetriebe, die in dem waldreichen Gebiet gut getarnte Pulverfabrik Liebenau.
Bis vor wenigen Jahren wurden alle WPs der BuBi ausschließlich auf diesem hermetisch abgeriegelten Gelände gefahren. Zuschauer waren – und sind es aus Gründen der Sicherheit immer noch – nicht zugelassen. Die Ein- und Ausfahrt aller Fahrzeuge wird am Eingangstor protokolliert. So wird sichergestellt, dass niemand auf dem Gelände in dem Gewirr von verfallenen Gebäuden, Straßen und Wegen verloren geht. In diesem Irrgarten müssen die Teams sauber fahren. Die vermoosten und zugewachsenen Wege sind häufig nur so breit wie das Fahrzeug selbst. Versteckte Ecken und Kanten die einem die Reifen aufschlitzen und nicht sichtbare Steine, die die Felgen ruinieren machen einen präzisen Aufschrieb zwingend notwendig.
Das IVG-Gelände polarisiert: entweder man liebt es, oder man hasst es. Dazwischen gibt es nichts. „Buten un binnen, wagen un winnen“ (Auf Neudeutsch: draußen und drinnen, riskieren und gewinnen) lautet übrigens die Inschrift auf der Fassade des Schütting, dem Gebäude der Bremer Kaufmannschaft. Nichts passt besser auf diese Rallye als dieser Spruch!
Am 30. März stellten sich 88 Bestzeit-Teams und 39 Retro-Teams – darunter 9 (!!!) Teams des MSC Gütersloh – dieser Herausforderung. Die Länge der Wertungsprüfungen betrug 69,1 km, davon entfielen 46 km auf das IVG-Gelände. Eine Tortur für Auto und Team. Von den gestarteten 39 Retro-Teams erreichten dann auch 8 Teams nicht das Ziel – darunter leider auch unser Team Michael Klußmann/Thorsten Hoyer. Die weiteren Platzierungen unserer Teams:
7. Rosteck / Kramer
12. Rogalski / Kleinemenke
13. Lutz / Hoffmann, Jan
19. Fölling / Sieg
21. Sunderkötter, Noel / Smith, Richard
26. Oberteicher / Windt
28. Sonntag / Hoffmann, Frank
29. Bursian / Hagemann

Nicht unerwähnt bleiben sollte der Start von Burghard Brink und Lothar Bökamp bei den „Schnellen“. Sie brachten nach langer Zeit mal wieder den Ford Escort RS zum Einsatz und belegten Platz 27 von 88 Startern im Gesamtklassement sowie Platz 10 in der Klasse NC3.
Herzlichen Dank an Dirk Nottebrock (rallye-foto.com), der uns die Fotos zur Verfügung gestellt hat.

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